Montag, September 11, 2017

Sonntag - Sonn-Tag!

Am Sonntag wäre für Doktor Faust schon "game over" gewesen, der hätte zum Augenblick gesagt "Verweile doch, du bist so schön". Für mich beginnt der Sonntag so wie der Samstag geendet hat - trocken, mit Sonne und leichtem Wind. Nach einem Frühstück auf der Terrasse (Aussicht gratis!)


schließe ich mein Lager


und laufe aus. Besser als heute kann es nicht werden.


Ich nehme das Fahrwasser durch die Schilfinseln nach Norden, sitze trotz Kurs auf Tonnenstrich vor der ersten Insel einmal kurz auf und hantle mich bei achterlichen Winden von Seezeichen zu Seezeichen.


Das ist recht spannend, denn die sind oft wirklich nicht gut zu sehen, sogar heute, deswegen schaue ich immer wieder mal auf meinen OpenSeaMap, den ich mir für dieses Revier auf mein Handy geladen habe (daher auch die Seezeichen in den EasyTrails - Schreenshots). Eine große Beruhigung, so eine Seekarte im Brusttaschenformat mit zu haben.


Ich laufe in Born am Darß ein, gerade rechtzeitig für ein zweites Frühstück mit Gaffe und Schillerlocken - Brötchen.




Die Anzeige am Hafenhäuschen zeigt 4 Bft ... komisch ... daß spürt sich heute viel freundlicher und sanfter an als die letzten Tage!

Dann geht's weiter nach Fuhlendorf, hier möchte ich übernachten. Als ich in den netten (aber etwas abgeranzten) Hafen einlaufe - nicht ganz einfach, man hat die Wahl zwischen "im Schilf aufsitzen" und "gegen die Dalben krachen" - ich enscheide mich für eine akrobatische Rechts-Links-Kombi zwischen zwei Dalben - ist es erst knapp nach Mittag, also viel zu früh für Nachtlager.




Also weiter Richtung Zugbrücke bei Zingst. Dort bin ich um ca. 14:00 - die Brücke öffnet "viertel vor sechse" - wie mir eine Fischerin zuruft - viel zu lange um Kringel zu drehen oder fest zu machen. Auf Mast legen hab' ich auch keine Lust.

Handy und Power Pack sind mittlerweile leer gelaufen, daher gibt's auch kein Navi mehr, also zurück auf dem gleichen Weg - jetzt allerdings gegen den Wind. Immer schön vorsichtig, denn beim Kreuzen muß ich den Tonnenstrich immer wieder großzügig verlassen.  Das ist heute aber kein Problem und so gelange ich nach einem wunderschönen Segeltag nach Wieck. Hier liegen etliche Zeeseboote, ein Strandboot und andere Traditionsboote, und auch ein Seenot - Kreuzer der DGzRS (!)





Ich bekomme eine Box für mein Boot und eine ganze Wiese als Zeltplatz. Es riecht unerhört gut nach (wildem?) Estragon - das ganze Zelt ist bald voll davon. In der Abendsonne kann ich sogar meine klammen Klamotten auf dem Zeltdach trocknen.

Zum Abendessen probiere ich einen Zander aus dem Darßer Brackwasser, der schmeckt phantastisch ... fast wie der zuhause aus dem Neusiedlersee.

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